Kinderelektrophysiologie

Ihre Kinder liegen uns am Herzen

Wenn das kleine Herz unruhig schlägt

Herzrhythmusstörungen können auch schon im Säuglings- und Kindesalter auftreten. Häufig handelt es sich dabei um angeborene Herzstörungen. An erster Stelle steht das WPW-Syndrom, gefolgt von der AV-Knoten-Reentrytachykardie. Sehr viel seltener sind Rhythmusstörungen die ihren Ursprung im Bereich der Vorkammern haben (sog. Atriale Tachykardien). Herzrhythmusstörungen aus dem Bereich der Herzhauptkammern sind bei herzgesunden Kindern sehr selten.

Anders sieht das bei herzkranken Kindern aus. Bei angeborenen und erworbenen Herzfehlern treten insbesondere nach Herzoperationen Vorhof- und Kammerrhythmusstörungen auf. Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen sollte sich individuell am Alter, der Größe und der Anatomie des Kindes orientieren. Neben der symptomatischen medikamentösen Behandlung, steht uns im Herz-Zentrum mit der elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) und der Radiofrequenz- und/oder Cryoablation eine kurative Möglichkeit zur Behandlung der kindlichen Rhythmusstörungen zur Verfügung.

Für die Durchführung solcher Massnahmen verfügt die Elektrophysiologie des Herz-Zentrum Bodensee über ein speziell ausgestattetes Herzkatheterlabor. Bei der elektrophysiologischen Untersuchung handelt es sich um eine Herzkatheteruntersuchung zur Rhythmusdiagnostik und Behandlung.

Spezialisten für Ihr Kind

In unserem Herz-Zentrum werden die Behandlungen durch ein interdisziplinäres Team von speziell ausgebildeten Kinderkardiologen und Elektrophysiologen durchgeführt. Erfahrene Narkoseärzte überwachen dabei die Vollnarkose bei den Kindern während der Behandlung. Über die Venen in den Leisten werden dünne Elektrodenkatheter unter Röntgendurchleuchtung in das Herz des Kindes platziert. Dadurch kann sowohl ein „EKG“ aus dem Herzen heraus geschrieben werden, als auch Herzrhythmusstörungen nachgewiesen und/oder unter kontrollierten Bedingungen ausgelöst werden.

Bei komplexeren Herzrhythmusstörungen oder schwierigen anatomischen Verhältnissen werden 3D-Mapping-Systeme wie NavX, Ensite oder CARTO eingesetzt. Nach der Diagnose um welche Herzrhythmusstörung es sich handelt, wird die Störung durch eine Radiofrequenzablation oder durch eine Cryoablation behandelt.

Der Ablauf einer elektrophysiologischen Untersuchung

In der Regel werden die Kinder von ihrem betreuenden Kinderarzt/Kinderkardiologen zur Behandlung überwiesen. Ist nach einem ausführlichen Beratungsgespräch ein geeigneter Aufnahmetermin vereinbart, werden die Kinder in der, auf dem Campus liegenden  Kinderklinik des Klinikums Konstanz in speziellen Mutter-Kind-Einheiten aufgenommen. In der Kinderklinik ist eine durchgehende fachärztliche kinderkardiologische Betreuung  gewährleistet. Am Aufnahmetag werden die erforderlichen Voruntersuchungen und Aufklärungsgespräche durchgeführt. Die Untersuchung/Behandlung findet dann meist am Morgen des Folgetags statt. Nach erfolgter Behandlung wachen die Kinder im EPH-Labor wieder auf und werden vom Narkosearzt wieder in die Kinderklinik zur weiteren Überwachung gebracht. Die Eltern werden unmittelbar nach Ende der Behandlung kurz telefonisch über das Ergebnis der Behandlung informiert. Ein ausführliches Gespräch über die Behandlung erfolgt dann in der Kinderklinik.

Bei der Behandlung der kindlichen Herzrhythmusstörungen ist das Herz-Zentrum mit seinen Rhythmusspezialisten Kooperationspartner für Universitätskinderkardiologien in Deutschland und der Schweiz sowie für zahlreiche süddeutsche Kinderkliniken.